AU1 Entwicklungszusammenarbeit aus sozialökologische Beine stellen

Aus Jusos Schleswig-Holstein
Version vom 23. November 2021, 14:23 Uhr von Tduerbrook (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „{{Beschluss |Gremium = Landeskonferenz |Gliederung = Jusos Schleswig-Holstein |Sitzung = Außerordentliche Landeskonferenz Itzehoe 2020 |Leitant…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Gremium: Landeskonferenz
Sitzung: Außerordentliche Landeskonferenz Itzehoe 2020
Bezeichnung: AU1
Antragsteller: KV Nordfriesland


Beschluss: Angenommen


Wir sprechen uns dafür aus, dass:

  1. das Modell der “aufholenden Entwicklung” mit den drei Stufen “Entwicklungs-, Schwellen und Industrieland” verworfen wird.
  2. entwicklungspolitische Unterstützung von Seite der deutschen Regierung oder der europäischen Kommission sich an dem Grundsatz orientiert, dass ökologisch nachhaltige Entwicklungspfade gegangen werden.
  3. die europäische Investitionsbank im europäischen Ausland ausschließlich Projekte fördert, die einen neutralen oder positiven Klimaeffekt aufweisen
  4. Insbesondere ein Schwerpunkt auf Projekte gelegt wird, die die Bildungsexpansion stützen, denn Bildung ist der Schlüssel jeder Entwicklungsarbeit – im Sinne der Dimensionen Soziales, Ökologie und Ökonomie.

Es werden zunehmend klimaneutrale, wirtschaftlich effiziente und gesundheitsunbedenkliche Technologien entwickelt, die die Erreichung und Sicherung von Wohlstand bei gleichzeitigem Umwelt- und Menschenschutz gewährleisten können. Dies umfasst beispielsweise Technologien in der nachhaltigen Stromerzeugung, Landwirtschaft oder auch in Fragen der Mobilität.

Durch das Teilen und Verbreiten dieser Zukunftstechnologien könnte es ermöglicht werden, dass Länder des globalen Südens einen gänzlich anderen, einen wesentlich klimafreundlicheren Entwicklungsweg einschlagen, als die Länder im globalen Norden ihn auf Kosten des globalen Südens gegangen sind.

Trotzdem beobachten wir, dass im Rahmen europäischer bzw. deutscher Entwicklungszusammenarbeit teilweise klimaschädliche Entwicklungspfade unterstützt werden. Beispielsweise werden Kohlekraftwerke mit deutscher Technologie im globalen Süden erbaut.

Übergeordnet fällt auf, dass es in den Ländern des globalen Nordens immer noch gängig ist, in den eurozentrischen Kategorien von Entwicklungs-, Schwellen und Industrieland zu denken. Wichtig ist aber, dass die Entwicklungszusammenarbeit nicht nach postkolonialistischen, einseitigen Vorgaben des globalen Nordens zu erfolgen hat, sondern die Länder des globalen Südens ihre Entwicklung selbstbestimmt und nach ihren - im besten Fall demokratischen - Vorstellungen realisieren können. Dabei müssen sie durch Beratung und Investitionshilfen des globalen Nordens dazu befähigt werden, ebenfalls die Klimaziele des Pariser Abkommens einzuhalten.